Fotografieren mit Gegenlicht
Das Fotografieren mit Gegenlicht ist etwas Besonderes, da die Lichtquelle eine besondere Harmonie schafft. Die Bilder wirken wärmer und einzigartig. Gleichzeitig kann das Fotografieren mit Gegenlicht aber auch eine große Herausforderung darstellen. Wenn die Sonne besonders tief steht, kann es schnell passieren, dass die Bilder zu unscharf, zu dunkel oder gar völlig überbelichtet auf dem Display erscheinen. Damit dir das als Fotograf in Zukunft leichter fällt und du das Gegenlicht optimal einzusetzen lernst, haben wir die in diesem Artikel ein paar wertvolle Tipps zusammengestellt.
Es kommt auf die richtige Tageszeit an...
Nicht zu jeder Tageszeit ist das Licht für Bilder geeignet. Aus diesem Grund solltest du darauf achten, dass das Licht, welches du nutzen möchtest auch gut ist. Im Idealfall nutzt du den Sonnenauf- oder Untergang, da dann das Licht möglichst tief steht und du es gut eingefangen kriegst. Als Faustregel kannst du dir merken, dass die 15 Minuten nach Sonnenaufgang oder die letzte viertel Stunde vor Sonnenuntergang die beste Zeit ist. Damit du dir jedoch sicher sein kannst, ist es immer sinnvoll das Licht zu beobachten. Je nach Jahreszeit können die Zeiten nämlich auch variieren oder es geht mal schneller oder mal langsamer bis sich die Sonne verabschiedet oder gar erst erscheint.
Die Rolle der richtigen Kamera und ihre Objektive
Eines kann vorab gesagt werden: Es gibt nicht DIE optimale Kamera für das Fotografieren mit Gegenlicht. Unabhängig welche Kamera du hast, sei es sogar dein Handy, ist es möglich tolle Bilder auch im Gegenlicht zu fotografieren. Viel wichtiger dabei ist das Objektiv und der Umgang mit Licht. Bei den Objektiven solltest du darauf achten, dass es lichtstark ist. Je lichtstärker es ist, desto leichter fällt es dir das Licht auch optimal einzufangen. Im Falle unseres Bildes haben wir es auch mit einer Einsteigerkamera (Canon EOS 2000D) geschafft mit dem Gegenlicht zu spielen. Dafür diente eine Brennweite von 34mm und ein Blendenwert von f/10.
Welche Einstellungen am sinnvollsten sind...
Beim Fotografieren mit Gegenlicht kannst du tendenziell immer auf die halbautomatischen Modi wie beispielsweise dem AV Modus zurückgreifen. In vielen Fällen schafft es die Kamera die optimalen Einstellungen dann zu finden. Sollte dies jedoch mal nicht funktionieren, dann können wir dir nur empfehlen in den manuellen Modus umzuswitchen. Bei diesem hast du nämlich die Möglichkeit alle einzelnen Einstellungen genau so einzustellen, dass sie exakt der Situation angepasst sind.
Zeit für Blende, ISO und Belichtung
Da ihr beim Fotografieren mit Gegenlicht im wahrsten Sinne des Wortes kein Lichtproblem habt, sollte die ISO Einstellung bei 100 keine Probleme bereiten. Hinsichtlich der Blende ist es sinnvoll eine eher offene Blende zu haben. Je nach Situation und Uhrzeit ist es am einfachsten sich auszuprobieren, damit ihr die optimale Einstellung finden könnt. Bei der Belichtung seid ihr ebenfalls frei, da es hier auch ein wenig darauf ankommt, ob sich das Motiv schnell bewegt und wie genau ihr es überhaupt haben möchtet. Hast du alle Einstellungen getätigt? Super, dann versuche jetzt dein Motiv zu fokussieren. Im Idealfall reicht es aus, den Fokus auf Automatisch zu setzen. Sofern sich dein Motiv nicht bewegt, kannst du auch One Shot fotografieren.
Worauf du zudem achten solltest
Wie erwähnt, ist das Fotografieren im Gegenlicht eine Herausforderung. Um so wichtiger ist es also, dass du nicht nach dem ersten „Fehlversuch“ aufgibst, sondern beispielsweise die Perspektive veränderst und mit dem Licht spielst. Manchmal kann ein einfacher Perspektivwechsel schon ausreichen, um das Bild so hinzubekommen, wie du es dir vorgestellt hast. Bist du einmal mit einer Aufnahme zufrieden, dann hau auf den Auslöser und nutze die Gunst der Stunde ????
Den besonderen Effekt erhalten
Bei sehr vielen Aufnahmen kann es sein, dass am Ende ein wenig getrickst wurde, um den Effekt des Gegenlichts noch dramatischer und wärmer zu gestalten. In diesem Fall kann es sein, dass das Bild mit beispielsweise Lightroom noch etwas bearbeitet wurde. Sofern die Bilder nicht komplett „verändert“ werden, kann dies auch eine tolle Option sein, um noch mehr aus deinen Fotos herauszuholen. Neben den individuellen Einstellungsmöglichkeiten bietet dir dieses Programm auch die Möglichkeit Presets hochzuladen und diese zu verwenden. So kann es dir auch bei ganzen Bilderserien gelingen immer die gleiche Atmosphäre zu erzielen.
Alles Wichtige nochmals auf den Punkt gebracht
- Nutze Sonnenunter- sowie Sonnenaufgang, da hier die Sonne am besten steht
- Es ist erstmal egal, was für eine Kamera du hast. Vielmehr solltest du ein Objektiv nutzen, welches sehr lichtstark ist
- Nutze entweder den AV Modus oder stelle je nach Situation alles im manuellen Modus ein
- Eine eher offene Blinde sowie eine geringe ISO Einstellung sollte dir bei deinem optimalen Foto helfen
- Beachte bei der Belichtung dein Motiv, ob es sich bewegt oder nicht und probiere dich aus
- Fokussiere dein Motiv. Im Normalfall genügt der Auto Fokus, alternativ kannst du auch One-Shot fotografieren
- Gib nicht direkt auf, sondern verändere die Perspektive und spiele mit dem Licht
- Bearbeite deine Bilder wenn nötig nach, so gibst du dem Gegenlicht auf deinen Fotos einen noch einzigartigeren Touch